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351 Ein Huhn zu wenig März 2005



Die kühnen Flieger Umberto Mobile und sein Mario schweben im siebenten Himmel. Zumindest sieht es so aus - hoch über den Wolken. Nur die grenzenlose Freiheit fehlt, denn sie können mit ihrem Badezuber nicht landen. Das Ablassventil ist defekt. Mario wird ob seiner niederen Dienststellung die Ehre zuteil, die Reparatur im freien Raum persönlich auszuführen. Aber Mobile ist ja gar nicht so, er opfert sogar seine teuren Kautschuk-Haarnetze, um eine Sicherungsleine zu klöppeln. Doch ein energischer Schubs versenkt Mario ins Bodenlose ...

Im Wirtshaus "Intramuros" in Manila tafelt soeben die Majorität der Weltumrunder. Unentschuldigt fehlen lediglich Lordschaftens und Luftschiffers.
Ein Fremder am Tisch kommt uns spanisch vor: Admiral Don Caracho y Torpedios. Es handelt sich bei ihm vermutlich um den Nachkommen von Don Juan Alcali Pomados die Elegantos Frazzelinieros.
Die Großen trinken alle Wein, auch die Ratte bekommt ihren Teil ab. Nur die Kleinen müssen wieder mal mit Waldmeisterbrause vorlieb nehmen.
Der spanische Admiral zeigt sich als religiöser Hardliner. Er lotet die konfessionellen Neigungen seiner Tischgenossen aus. Doch ob Atheist, Freigeist oder Lutheraner, keiner passt ihm in den Kram. Nur Angelique versucht sich bei ihm als Sympathisantin der Römischen Kirche einzuschleimen. Denn sie hat Wind bekommen, dass Seine Admiralität einen Kurztrip nach Frisco plant.

Nun kredenzt die Wirtin endlich die Broiler, vor Vogelgrippe brauchte sich damals noch keiner zu fürchten. Alle, außer dem Admiral, haben einen Gummiadler unter dem Deckel. Sein Napf glänzt jedoch in völliger Leere. Die Verursacherin dieses Umstands ist bald ermittelt - das philippinische Mädchen plädiert auf Mundraub. Der Don macht einen Staatsakt aus dem Vorgang, die anderen Gäste legen sich für das Kind ins Zeug. Mitten im schönsten Streit durchschlägt Mario, am Gummiseil baumelnd, das Dach der Bodega, greift sich in einem bewundernswerten akrobatischen Akt das Tischtuch samt Eindeckung - und verschwindet in die unendlichen Weiten.
In der Aufregung kann die kleine Bratendiebin entkommen, der Admiral schürt seine Rachegelüste. Ein Matrose überbringt ihm den Mobilmachungs-Schein. Jetzt pressiert es aber. Im Gegenzug für die Schiffspassage will Angelique die Kleine einfangen, damit der Admiral noch in Ruhe packen kann. Die Abrafaxe und Tenka wollen das verhindern und machen sich auch auf die Suche. Angelique verfolgt die Spur über die spanischen Mönche, die bei den Einheimischen allerdings keinen Stein im Brett zu haben scheinen. Als auch noch die Abrafaxe nach dem Mädchen fragen, läuft das Fass über. Es gibt ordentliche Handgreiflichkeiten, bevor sich die Freiheitskämpfer davon überzeugen lassen, dass die Abrafaxe immer auf der Seite der Guten stehen. Feller gießt noch Wasser auf die Mühlen der aufkeimenden Revolution
und exportiert den amerikanischen Freiheitsgedanken nach Manila.
Die Suche nach Gloria wird fortgesetzt. Angelique hat unterdessen eine Audienz beim Bischof erhalten. In dessen Gesicht scheint der Bauch schon knapp unter der Nase zu beginnen. "Fieser Fettsack" lässt grüßen. Den befürchteten Aufstand will er durch Mobilisierung mehrerer Mönchsbrigaden niederschlagen. Die heiligen Männer sehen nicht besonders friedfertig und gottesfürchtig aus. Vor der Kirche kommt es zu einer lustigen Prügelei mit offenem Ausgang. Doch nicht mal in Ruhe kloppen kann man sich, lauter Donner schreckt die Burschen aus ihrer beschaulichen Diskussion. Alles eilt zum Hafen.

Dort tobt bereits der große Bruder der Prügelei, eine handfeste Seeschlacht zwischen der amerikanischen und der spanischen Flotte. Die Amis hatten schon Wind vom Angriffsplan der Spanier bekommen ( war ja dank des Admirals Eloquenz alles kürzlich im "El Mundo" zu lesen ), und sind prophylaktisch ans Werk gegangen.
Angelique ist nun sauer, dass auch ihr spanisches Schiff bei der Aktion abgenippelt ist. Nun muss sie sich wieder etwas anderes einfallen lassen. Da sie sich vom Admiral nichts mehr verspricht, entehrt sie seinen Degen gründlich. Das hätte sie bei einem derart nachtragenden Muttersöhnchen lieber nicht tun sollen, zumal sie auch schon beim Bischof auf der Abschussliste  steht.

Die Sieger der Schlacht betreten den philippinischen Boden.
Wie sich zeigt, sind Rock E. Feller und der amerikanische Admiral alte Geschäftspartner, die sich schon oft gegenseitig kleinere Gefälligkeiten erwiesen haben. Das räumt Feller gute Aussichten ein für einen Platz auf dem Schiff, das die Siegesmeldung überbringen soll.
Feller bedauert, die Abrafaxe müssen diesmal draußen bleiben. Und für Russen ist erst recht kein Platz auf amerikanischen Kriegsschiffen.
Erich Ribbeck spielt eine andere Trumpfkarte aus, er mimt den Blöden und erpokert sich bei der Matrosenschaft einen Platz auf dem Schiff.
Mobile scheint auch noch keine günstigen Winde für seinen Ballon zu kennen. Und die Beautevilles liegen im Verlies.
Also wird wohl Rocky bald seinen Heimvorteil genießen können.
 
Das vorige Heft hat mir inhaltlich zwar besser gefallen, aber viele lustige zeichnerische Details wie Golfschläger-Badewannenfuß-Prothese, Spindel-Schalungsstütze, Flaschenscherbe von Schiffstaufe, Franz-Jäger-Holzattrappe, Stöpsel-Haubitze, nicht zuletzt Popeye, Käfer sowieso und die spaßigen Dialoge machen das wieder wett.

 

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